13 Tipps zum Koreanisch lernen

Moin, eine neue Sprache zu lernen steht wahrscheinlich auf der Wunschliste von fast jedem.
In der Lage zu sein in ein anderes Land zu gehen und sich dort problemlos verständigen zu können hat nicht nur seinen ganz eigenen Reiz und Charme, sondern macht sich auch noch gut im Lebenslauf.
Die Umsetzung aber gestaltet sich oft als nicht ganz so einfach. Eine neue Sprache von Grund auf zu lernen, ist eine echte Herausforderung, die eine ganze Menge Zeit, Engagement und Durchhaltevermögen erfordert, sich zuletzt aber mehr als Bezahlt macht.
Koreanisch ist da keine Ausnahme.

Um dir deinen Weg zu einer neuen Sprache etwas zu erleichtern, habe ich hier 13 Tipps für dich zusammengestellt, mit denen du hoffentlich einfacher und schneller an dein Ziel gelangen kannst.
Viele der Tipps beziehen sich übrigens nicht nur auf Koreanisch, sondern können auf jede beliebige Sprache angewandt werden.

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1 .Lerne 한글/Hangeul - Sag Nein zur Romanisierung!

Am Anfang deiner (Koreanisch) Reise sollte immer das lernen des koreanischen Alphabets , dem Hangeul/한글, stehen. Auch wenn es, gerade am Anfang, verlockend erscheint, versuche Romanisierungen zu vermeiden und zu ignorieren. Mitunter mögen sie zwar hilfreich sein, aber meistens verfälschen sie nur deine Aussprache.
Hangeul zu lernen geht auch viel schneller als du denkst (ca. 2 Stunden) und hält so viele Vorteile  für dich bereit. Die 5 wichtigsten Gründe habe ich mal für dich gesammelt.
Wenn du das Alphabet schon beherrscht, weißt du sicher schon wie nützlich es beim lernen und im Alltag ist und ich brauche dir gar nichts mehr weiter erzählen. ;)
Falls du aber noch etwas üben möchtest, habe ich noch ein umfassendes "Hangeul schreiben lernen” Workbook erstellt, mit dem du nebenbei noch 195 Vokabeln lernen und üben kannst. 😉

2.  Steter Tropfen höhlt den Stein

Das Routine und regelmäßiges lernen der Schlüssel zum Erfolg sind, ist dir garantiert bewusst, aber was bedeutet das in der Umsetzung?
Du, ich, einfach jeder hat mal einen schlechten/stressigen Tag, Woche oder auch mal Monat und findet kaum Zeit zu lernen. Oft lässt man es dann ganz weg und sagt sich immer wieder, das hole ich dann nach.
Spoiler Alarm! Tust du nicht! Und das ist mal auch völlig ok. Warum, kann ich dir auch gleich sagen..
Denn anstatt dich einmal die Woche über mehrere Stunden hinzusetzen und zu lernen, solltest du  lieber versuchen jeden Tag so viel zu lernen und zu üben wie es geht und wenn es nur 5 Minuten sind. So setzt du dich jeden Tag bewusst mit der Sprache auseinander, wodurch sich dein Gehirn besser darauf einstellen kann und Koreanisch als “normal” und dadurch wichtig einschätzt. Alles was du lernst, wird also besser verarbeitet und gespeichert. Yay!

Am einfachsten geht das meiner Erfahrung nach mit einer App. Die erinnert dich eben nicht nur daran zu lernen, sondern liefert dir auch direkt Wiederholungen und neue Lektionen. Besonders empfehlen kann ich da meinen Liebling LingoDeer, unter anderem weil du da auch direkt die Uhrzeit für deine tägliche Erinnerung einstellen kannst. Mehr Infos, Details und einen kleinen Code findest du hier in meiner Review.

5 Minuten mögen dir vielleicht unbedeutend oder sogar sinnlos erscheinen, aber glaub mir wenn ich dir sage, du wirst so viel schneller lernen und dir gelerntes auch merken können.
In 5 Minuten kannst du Vokabeln üben, gelerntes wiederholen, einen kurzen Text lesen oder auch einfach nur aktiv einen koreanischen Song hören und versuchen so viel wie möglich zu verstehen. Und falls echt mal gar nichts geht, dann mach einfach einen Tag Pause und starte am nächsten Tag wieder durch. Sei engagiert, aber nicht zu hart mit dir. ;)

3. Setze dir Lernziele

Egal ob du gerade erst anfängst oder schon lange dabei bist Koreanisch zu lernen, es ist immer eine gute Idee sich kurz- und langfristige Lernziele zu setzen.
Auf diese Art stellst du sicher, das du regelmäßig Fortschritte machst und kannst auch gut zurückverfolgen was du bisher schon erreicht hast. Gerade in Momenten in denen dir das Lernen schwer fällt, kann das dir die nötige Motivation bringen.
Kurzfristige Lernziele liegen irgendwo zwischen einem Tag und einem Monat würde ich jetzt mal sagen.
Langfristige Lernziele hingegen wären 3/6 Monate und 1 Jahr. Die Zeitpunkte und Abstände liegen aber natürlich ganz bei dir. Schau einfach was am besten für dich funktioniert.

Ein paar Beispiele für kurzfristige Ziele:

  • Heute lerne ich 10 neue Vokabeln

  • Bis heute Abend habe ich 한글/Hangeul gelernt

  • Jede Woche lerne ich mindestens 5 neue Sätze

  • Diesen Monat arbeite ich Textbuch XY durch

Ein paar Beispiele für langfristige Ziele könnten sein:

  • Bis zum Ende des Jahres kann ich so schnell 한글/Hangeul lesen, das ich beim Karaoke auch koreanische Songs singen kann

  • In 3 Monaten kann ich auf Koreanisch Small Talk halten

  • In einem Jahr möchte ich ein einfaches Buch auf Koreanisch lesen können

  • In 3 Jahren möchte ich fließend Koreanisch sprechen können

Eine super Hilfe dabei ist, ein Heft nur mit deinen Zielen und Erfolgen zu führen. Das eignet sich nämlich nicht nur super als Motivation, sondern ist auch hervorragend zum Wiederholen. So hast du dein ganzes Wissen auf einen Blick. ;)

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4. Fernsehshows statt K-Pop und K-Dramas

Viele lernen ja am liebsten, indem sie K-Dramas schauen oder K-Pop hören. Der Grundgedanke dahinter ist tatsächlich auch gar nicht verkehrt, denn unsere Muttersprache haben wir schließlich genauso gelernt. Beobachten, zuhören und nachsabbeln. Das einzige Problem hierbei jedoch ist, das die Grammatik oder Ausdrucksweise hier oft etwas falsch oder auch unnatürlich ist. Oder mit anderen Worten, so redet kaum jemand.
Das soll nicht heißen das K-Pop und K-Dramen völlig unnütz sind, absolut nicht. Vom Unterhaltungswert mal abgesehen, verbessern sie dein Hörverstehen ungemein.
Besser eignen sich da die unzähligen koreanischen Unterhaltungssendungen, wie zB. Running Man. Dort reden die Leute ganz normal und weitestgehend ungescripted. Hier lernst du, wie die Menschen in Korea wirklich sprechen und auch kulturell kannst du da einiges mitnehmen.

5. Vokabeln lernen mit Dominoeffekt

Was damit gemeint ist? Dieser Tipp bezieht sich vor allem aufs Vokabeln lernen. Wenn du irgendwo ein neues Wort aufschnappst, zerlege es einfach mal in seine einzelnen Silben oder drehe die Silben um. Auf diese Art kannst du mit einem einzigen Wort zum Teil gleich einen Haufen neuer Worte lernen, die oft auch miteinander zu tun haben, was dir das lernen natürlich gleich nochmal erleichtert.
Diese Methode kann auch echt Spaß machen an Tagen, wo du nicht so recht weißt was du lernen sollst. Einfach ein Wörterbuch aufschlagen, per Zufall ein Wort auswählen und dich von Wort zu Wort hangeln. Probier es einfach mal aus. ;)

6.  Der Erfolg liegt in der Wiederholung

Wie Bruce Lee so schön sagte, “I fear not the man who has practised 10,000 kicks once, but I fear the man who has practised 1 kick 10,000 times” (Ich fürchte nicht den Mann, der 10.000 Tritte einmal gelernt hat, sondern den der einen Tritt 10.000 Mal geübt hat.)
Sich mit Leuten zu unterhalten ist zwar, in der Regel, bei weitem nicht so gefährlich wie ein Kampf, der Kern der Aussage trifft aber auch hier zu.
Es ist zugegeben allzu verlockend sich beim lernen von Kapitel zu Kapitel zu schwingen und ein Lehrbuch nach dem anderen durchzuarbeiten. Natürlich bleibt dabei auch einiges hängen, wirklich verinnerlichen kannst du es aber erst durch ständiges Wiederholen. Deshalb lohnt es sich, in deinen Lernalltag regelmäßige Wiederholungen einzubauen.
So kannst du zB jedes Mal bevor du anfängst etwas neues zu lernen, ein paar Seiten oder Kapitel zurückgehen und dir das gelernte nochmal in Erinnerung rufen.
Oder aber einen Tag der Woche nur für Wiederholungen nutzen.. 

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7. Such dir einen Tandempartner

Alles pauken und wiederholen der Welt, bringt dich nicht wirklich voran, wenn du nicht auch lernst die Sprache im Alltag zu nutzen. Der einfachste und entspannteste Weg ist es wohl, sich einen Tandempartner zu suchen. Dafür gibt es unzählige Apps oder aber du suchst in entsprechenden Facebook Gruppen, Craigslist oder auch ebay Kleinanzeigen.
Falls du nicht wissen solltest was ein Tandempartner ist, hier eine kurze Erklärung. Ein Tandempartner ist in der Regel jemand, der Muttersprachler deiner Zielsprache ist und selbst gerne deine Muttersprache lernen möchte. In deinem Falle also jemand der Koreanisch spricht und Deutsch lernen möchte.
Ihr könnt euch dann entweder in einem Cafe oder auch online zum Lernen verabreden und einfach Small Talk halten oder aber gegenseitig Eigenheiten eurer Sprache erklären.

Als kleinen extra Tipp, empfehle ich dir auch nach Stammtischen in deiner Stadt zu suchen. Oftmals gibt es die zu so ziemlich jeder Sprache und man lernt so gleich eine ganze Menge gleichgesinnte oder auch potentielle Tandempartner kennen.

8. Nutze verschiedene Quellen und Lernmethoden

Wenn du eine neue Sprache lernen möchtest, wirst du ganz schnell feststellen, das es eine ganze Menge an Büchern, Apps, Kursen und sonstigen Materialien dazu gibt. Das kann zugegeben schnell mal ziemlich einschüchternd  oder überwältigend wirken. Wie sollst du dich bei so viel Auswahl für das richtige entscheiden?
Die Antwort ist im Grunde recht einfach, musst du nicht. Im Gegenteil solltest du auch gar nicht.
Denn es ist oft viel Effektiver mit verschiedenen Medien und Methoden zu lernen. Jeder ist dabei natürlich wieder anders gestrickt und du musst schauen was für dich funktioniert.
Aber eine Mischung aus Arbeitsbuch, Hörverstehen, Video und Aussprache, funktioniert für die meisten.
Auch wenn einige dieser Dinge nicht ganz billig sein können, so gibt es zu fast allem auch eine kostenlose Alternative und wenn es nur zum testen ist.
Außerdem kann es auch hilfreich sein deine Lernmethoden von Zeit zu Zeit zu ändern oder neues auszuprobieren. Manchmal ist es effektiv Vokabellisten stumpf rauf und runter zu lesen und an anderen Tagen lernst du am besten, indem du durch deine Wohnung läufst und wahllos auf Dinge zeigst um sie dann zu benennen.

Was ich damit sagen möchte, bring Abwechslung in deinen Lern-Alltag. Nutze heute dein Arbeitsbuch, morgen triffst du dich mit deinem Tandempartner, übermorgen schaust du dir einen Videokurs an und dann geht es wieder an dein Arbeitsbuch. Was auch immer für dich funktionieren mag, ist richtig. ;)

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9. Post-Its for the Win!

Dieser Tipp ist in gewisser Weise ein Spin off aus dem Vorherigen Tipp. Allerdings finde ich ihn so nützlich und simpel das er seinen eigenen Punkt verdient hat.
Du schreibst einfach Koreanische Vokabeln (ohne Übersetzung) auf ein Post-It und klebst ihn auf den entsprechenden Gegenstand oder Ort. Auf diese Weise lernst du ganz natürlich die Begriffe für alltägliche Gegenstände, ohne im Kopf übersetzen zu müssen. Also ganz genauso wie Kinder oder Bilinguale das machen. Statt zu übersetzen, weißt du einfach das Stuhl, 의자 heißt, weil du das Wort mit dem Gegenstand assoziierst. Yay!

10. Lesen, lesen, lesen!

Ich kann’s nicht oft genug sagen, und nicht nur weil ich Buchhändlerin bin, aber einfach alles zu lesen was du in die Finger bekommst oder siehst, hilft dir so enorm weiter.
Sehr bald schon wirst du bemerken, das du immer schneller dabei wirst. Was für sich ja schon eine super Sache ist. Davon aber mal abgesehen, siehst du auch wie viel du tatsächlich schon verstehst und wie oft du aus dem Kontext schon sagen kannst, worum es eigentlich geht. Denn wie du sicher weißt, muss man nicht alle Worte aus einem Text/Satz verstehen um zu wissen worum es geht, zumindest meistens.

Wenn du Englisch sprichst und 한글/Hangeul lesen kannst, erhöhen sich deine Chancen sogar gleich nochmal. Denn selbst wenn du eine Vokabel noch nie gesehen hast, kann es sein das es sich bei dem Wort um Konglisch handelt und du daher trotzdem weißt was sie bedeutet.
Und wenn das alles nicht schon genug wäre, ist es eine weitere Methode, dein Gehirn an Koreanisch zu gewöhnen und damit zugänglicher zu machen. Win-Win-Win Situation.

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11. Übersetzen 

Artverwandt zum lesen, aber doch ein bisschen anders. Denn während es beim lesen voll Ok ist, auch einfach mal fast gar nichts zu verstehen. Dreht sich beim Übersetzen natürlich alles ums Gegenteil. Schnapp dir einen kurzen Text, eine Seite im Buch oder einen Liedtext und übersetze ihn Wort für Wort. Aber belasse es nicht dabei, sondern versuche die Grammatik und den Satzbau dahinter zu verstehen. Wenn es dir hilft, erkläre deinem Haustier warum der Satzbau so ist wie er ist. Nur wer etwas erklären kann, hat es auch wirklich verstanden ;)
Markiere dir Vokabeln die du nicht kennst , notiere sie in deinem Vokabelheft oder auf Karteikarten und wiederhole sie regelmäßig.

12. Komm nach Korea. Duh!

Am besten lernt man eine Sprache, wenn man ihr konstant ausgesetzt ist und wo geht das, in diesem Fall, besser als in Korea?
Mach Urlaub hier, buche eine Sprachreise, absolviere ein Auslandssemester oder komm einfach für ein Working Holiday her.
Nicht nur hast du so die Möglichkeit besser und schneller zu lernen, sondern gelerntes auch gleich anzuwenden. Ganz nebenbei lernst du so auch alles wichtige über die Kultur, Land und Leute. Wenn dich das interessiert oder du Fragen dazu hast, schreib mir gerne eine Mail und wir schauen gemeinsam mal was für dich der richtige Weg sein könnte ;)

13. Nicht aufgeben! 화이팅!

Ich hab es ja schon angesprochen, es wird immer mal wieder Zeiten geben, in denen du keine Lust, Zeit oder Energie hast zu lernen. Oder vielleicht bist du auch einfach nicht zufrieden mit deinen Fortschritten und hast das Gefühl nicht mehr so richtig voran zu kommen. Das alles ist völlig normal, wirklich.

Wichtig ist es nur, am Ball zu bleiben und nicht aufzugeben!
Jeder lernt in seinem eigenen Tempo und auf seine eigene Art. Was für andere super funktioniert, hilft dir vielleicht nicht weiter und umgekehrt.
Erinnere dich daran, warum du überhaupt angefangen hast Koreanisch zu lernen, auch dein Lernziel kann dir dabei helfen. Solltest du wirklich mal über Tage oder Wochen nicht dazu kommen, verzeih dir einfach und mach da weiter wo du aufgehört hast. Wiederhole nochmal kurz was du bis dahin gelernt hast und du wirst sehen, wie viel du tatsächlich schon verstehst.
Du bist auf jeden Fall schon auf einem guten Weg :)

Falls du noch weitere Tipps hast, schreib mir gerne per Mail, Facebook oder Instagram und wir machen dann einfach noch einen zweiten Teil.

Bis zum nächsten Mal

Jacky