'Beauty Water' Film Review
/Moin, gemeinsam mit einer Freundin durfte ich mir den koreanischen Animationsfilm “Beauty Water im Zuge der Kaze Anime Nights anschauen und möchte jetzt ein wenig mit euch darüber schnacken.
”Beauty Water” ist ein Horrorfilm der auf einer Geschichte aus der Webtoon-Reihe „Tales of the Unusual“ von Oh Sung-dae basiert und auch schon für einige Preise nominiert wurde.
Doch worum geht es überhaupt?
Die Stylistin Yaeji ist mit ihrem Aussehen sehr unglücklich. Als sie dann wegen ihrer Erscheinung öffentlich im Fernsehen gedemütigt und zur Lachnummer gemacht wird, zieht sie sich komplett zurück und ergibt sich vollends ihrem Selbsthass und Hass auf die Welt. Bis sie eines Tages ein mysteriöses Paket mit “Beauty Water” erhält. Dieses soll es einem ermöglichen seinen gesamten Körper und das Gesicht nach den eigenen Wünschen zu formen und gestalten.
Nachdem Yaeji damit erste Erfolge erzielt, wird sie absolut besessen davon ihr Aussehen zu perfektionieren bzw. zu erhalten und ist bereit jeden Preis dafür zu zahlen, wobei sie dabei sogar buchstäblich über Leichen geht. Sie ändert ihren Namen und zehrt in ihrem Prozess der Neuerfindung ihre Eltern dabei komplett aus.
So hässlich wie Yaeji sich ursprünglich gefühlt hatte, so abstoßend ist nun ihre Persönlichkeit.
Ohne Rücksicht auf andere genießt sie ihr neues Leben in vollen Zügen und benutzt andere Menschen nur noch für ihre Zwecke, dabei landet sie sogar den Mann ihrer Träume. Doch dieser verbirgt ein grausiges Geheimnis.
Yaeji nach ihrer Verwandlung mit ihrem vermeintlichen Traummann
Unsere Meinung
Beauty Water startet sehr vielversprechend und zeigt recht zügig viele verschiedene Probleme in der koreanischen Popkultur, dem generellen Schönheitswahn und den damit einhergehenden gesellschaftlichen Missständen auf. So sehen wir bereits in den ersten Minuten, das die Reichen und Schönen sich fast alles herausnehmen können. Wobei ihr Verhalten von Umstehenden generell akzeptiert oder sogar unterstützt wird. Der Status innerhalb der Gesellschaft wird eben auch viel durch das Aussehen bestimmt. Das ist an sich auch bei uns nichts neues, das Ausmaß jedoch schon. An verschiedenen Stellen sehen wir wie fundamental anders Yaeji vor und nach ihrer “Verwandlung” von den selben Menschen in gleichen Situationen behandelt wird. Wo ihr altes selbst nur Hohn und Verachtung entgegengebracht wurde, wird ihrer neuen Erscheinung jeder Wunsch von den Lippen abgelesen und grenzenlose Bewunderung ausgedrückt.
All diese Probleme bringt der Film sehr schnell und deutlich auf den Punkt.
Was wir jedoch sehr kritisch sehen ist Yaejis Darstellung vor ihrer “Verwandlung”. Auch da zeigt sich schon was für ein Charakter in ihr schlummert. Was an sich kein Problem darstellen würde, WENN es nicht ohnehin schon so wäre das übergewichtigen Menschen, oder auch Menschen die nicht einem Schönheitsideal entsprechen, häufig unterschwellig schlechte(re) Eigenschaften unterstellt werden. Gerade weil der Film versucht auf Probleme mit Oberflächlichkeit hinzuweisen, finden wir es sehr schade das sich dann dieses “Klischees” bedient wurde. Besser hätten wir es gefunden, wenn sie zunächst sympathisch dargestellt und erst nach ihrer Veränderung verdorben worden wäre.
Das Ende selbst war leider reichlich bizarr und wenig bis gar nicht verständlich für uns, was wir allerdings nicht zu harsch beurteilen wollen, weil es durchaus passend fürs Genre selbst sein kann. Ist nur nicht unser “Cup of Tea”.
Alles in allem ist Beauty Water aber ein Film den man sich durchaus mal anschauen kann. Insbesondere wenn man sich nicht nur für die schönen Seiten der koreanischen Kultur und Gesellschaft interessiert.
Wenn du mehr zu dem Thema wissen möchtest, hör dir doch mal die Podcast Folge zu Schönheitsidealen in Korea an😉
Bis zum nächsten Mal
Jacky
